Der Essener TV-Moderator Tommy Scheel startet seine eigene Sendung auf DMAX

Wie wird man eigentlich TV-Journalist?

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Wie wird man eigentlich TV-Journalist?
 
Der Name Tommy Scheel ist vielen Leuten ein Begriff. Durch Aufrtitte bei Galileo, Punkt 12 oder Turbo wurde er im deutschen Fernsehen bekannt. Ab nächstem Jahr startet der 33-jährige Moderator auf DMAX sein eigenes TV-Format. Im Rookie Interview erzählt der in Essen Aufgewachsene über seinen Einstieg ins Show-Business.

 

Mit deinem eigenen TV-Format »Eine Stadt, ein Tag, ein Mann« sieht man Dich nächstes Jahr bei DMAX im Fernsehen. Worum geht es in dieser Sendung?

Wie der Name schon sagt, geht es darum, dass ich fremde Länder bereise. Es ist aber kein klassisch-konservatives Reisemagazin, sondern wir wollen außergewöhnliche Hotspots spielerisch und auf unterhaltsame Weise präsentieren. Die Sendung ist deshalb wie eine Schnitzeljagd aufgebaut: Ich ziehe unvorbereitet los, lerne Leute kennen, frage sie danach, was ich mir unbedingt anschauen müsse, und vertraue dann vorbehaltlos deren Empfehlungen.

Wie sieht der Alltag eines TV-Moderators aus und was macht ihn für dich einzigartig?

Ich habe das Privileg, dass ich beides machen kann: Ich bin ausgebildeter Fernsehredakteur und Autor, aber auch Moderator, da ich zufällig in diese Schiene gerutscht bin. Mein Alltag ist dadurch kaum festgefahren. Weitere Vorteile sind, dass ich ständig viele interessante Leute kennenlerne, meiner Kreativität freien Lauf lassen kann und man mich noch sein lässt, wie ich bin.

War es schon immer dein Traumberuf Fernsehjournalist bzw. Moderator zu werden oder war das ein Entwicklungsprozess?

Ich arbeite durchaus in meinem Traumberuf. Aber es war nicht so, dass ich das schon immer genau so geplant hatte. Es hat sich alles peu à peu entwickelt.

Wie kommt man überhaupt zu solchen Tätigkeiten bei größeren Medienunternehmen?

Ich habe mit meiner Entscheidung zu studieren, den konservativeren Weg gewählt, aber das ist nicht der einzig wahre: In dieser Branche ist es üblich, dass man quereinsteigt. Das Wichtigste ist hier, dass die Leute auf dich aufmerksam werden. In meinem Fall durch ein Trash-Format, das ich mit befreundeten Kommilitonen konzipiert habe.

Welche Eigenschaften muss man deiner Meinung nach haben, um ein guter Moderator zu sein?

Gibt es eine Art Patentrezept für den Erfolg beim Fernsehen? Regel Nr. 1: Alle anderen kochen auch nur mit Wasser! Es ist alles nur eine Frage des Engagements. Es gab bei mir zum Beispiel nie Zeiten, in denen ich nichts gemacht habe. Ich hatte immer zu tun. Dann geht es darum, gute Ideen zu haben, sich in Szene zu setzen, gut recherchieren zu können, Interesse an Menschen und Geschichten zu haben und vor allem in Bildern zu denken. Das alles lernt man, aber eine gewisse Affinität schadet nicht. Und natürlich ist es auch von Vorteil nicht allzu introvertiert zu sein.

Gibt es Dinge, die von den meisten übersehen werden, wenn sie vom Fernsehjournalisten-Dasein träumen?

Viele sehen nicht, dass es zwei Möglichkeiten der Beschäftigung gibt. Entweder man ist fest angestellt oder Freiberufler. Wenn man fest angestellt wird, verdient man nicht das große Geld, hat aber erheblich mehr Sicherheiten. Wohingegen die Arbeit des Freiberuflers zwar lukrativer ausfällt, er aber auch dafür sorgen muss, dass sich Projekt an Projekt reiht. Anfangs wird man in der Branche häufig in diversen Praktika ausgebeutet.

Hast Du als erfolgreicher Moderator und TV-Journalist allgemeine Tipps zur Verwirklichung des eigenen Traums?

Wenn du merkst, du hast ein Talent, dann nutze es und glaube daran. Wichtig ist auch Selbstreflexion oder die Bereitschaft, Kritik anzunehmen und mit Rückschlägen umgehen zu können. Außerdem sollte sich das, was man tut, richtig anfühlen. Stichwort Authentizität – wenn es sich nicht richtig anfühlt, fehlt einem genau diese.

Du bist in Düsseldorf geboren, in Essen aufgewachsen und hast in Bochum, Madrid und München studiert. Was macht Essen da zu etwas Besonderem?

Ich liebe meine Heimat das Ruhrgebiet. Und ich bin, denke ich, so erfolgreich in dem, was ich tue, weil ich direkt und offen bin, was ja auch Eigenschaften sind, die die Menschen im Ruhrgebiet ganz entscheidend kennzeichnen.

Das Interview führte Vanessa Liebenow

 


 

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