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Ute Märker ist Visagistin, Stylistin und Make-up-Artist

Wie wird man eigentlich Make-up Artist?

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Wie wird man eigentlich Make-up Artist?
 
Ute Märker ist Visagistin, Stylistin und Make-up-Artist. In Essen hat sie ihre eigene Make-up-Akademie und steht in der ZDF-Sendung »Volle Kanne« vor der Kamera. Wie sie es zu ihrem Traumjob geschafft hat, erzählt sie im Rookie Magazin.

 

von Ute Märker

 

Ich war nie ein Mädchen, das sich viel mit Make-up beschäftigt oder immer ihre Freundinnen geschminkt hat. Im Gegenteil: Ich wollte sogar mal Polizistin werden. Ehrlich gesagt habe ich mir nie viele Gedanken über die Zukunft gemacht. Mein Vater war Beamter bei der Telekom und so lag es nahe, dass ich nach der Schulzeit ebenfalls als Beamtin zur Telekom ging. Doch später kam alles ganz anders.

Mit 21 Jahren wurde ich überraschend schwanger und im Laufe der Zeit folgten eine Hochzeit und zwei weitere Kinder. Karriere zu machen kam mir also nicht in den Sinn, denn ich fokussierte mein Leben total auf die Familie. Nur um unseren Lebensstandard aufrecht zu erhalten, arbeitete ich brav weiter als Beamtin.

Das änderte sich, als ich 35 Jahre alt war. Eines Tages saß ich auf der Arbeit, an meinem Schreibtisch und fragte mich, ob ich mir den Rest meines Lebens so grau vorstellen konnte. Die Antwort war »Nein!«. Doch was gab es für Alternativen?  Zur selben Zeit ließ ich mich von meinem Mann scheiden. Plötzlich erlebte ich das Frau-sein auf eine ganz neue Art und Weise. Ich interessierte mich mehr für Styling und dafür, etwas aus sich zu machen. So kam es, dass mir ein Freund von einer Visagistenschule in Köln erzählte. Nachdem ich mir diese vor Ort angeschaut hatte, fasste ich den Entschluss und kündigte meinen langweiligen Beamtenjob. Ich stand also plötzlich ohne sicheres Einkommen da, musste nebenbei drei Kinder ernähren und hatte von der Materie eigentlich keine Ahnung. Doch es fühlte sich einfach gut an, weil ich auf mein Bauchgefühl gehört hatte. Ich musste es einfach versuchen!

Als geschulte Visagistin hielt ich mich jetzt mit jeder Menge undankbarer Jobs, wie Hochzeits-Make-ups oder Kinderschminken, über Wasser. Im Musical Starlight Express absolvierte ich ein Praktikum und arbeitete schließlich fest in der Maske. Genauso wie später beim Musical Joseph. Ich schuftete viel, doch das steigerte sich noch einmal, als ich mich entschied als selbstständige Visagistin zu arbeiten.  Ich habe viel telefoniert und akquiriert, überall meine Dienste angeboten und jeden Job gemacht, den ich bekommen konnte. Einmal landete ich sogar unwissentlich in der Maske eines Porno-Filmstudios. Ein anderes mal bekam ich einen Auftrag, bei dem ich  Bodypaintings machen sollte. Ich hatte keine Ahnung davon, sagte aber trotzdem zu und eignete mir das nötige Wissen einfach mit Büchern in einer Nachtschicht an. Am nächsten Tag klappte alles wie am Schnürchen.

Ich habe aber auch viele schöne Abenteuer erlebt. Ich bin viel unterwegs gewesen und reiste zu Fotoshootings, Hochzeiten,  Abendshows, TV-Produktionen und Modenschauen. Dabei habe ich immer wieder interessante Menschen kennengelernt, wie zum Beispiel Collin Farrel oder Angelina Jolie. Und ich kann sagen: »Ja, ihre Lippen sind echt!«


Anfang 2005 gründete ich die Visagisten-Akademie »face it«, in der inzwischen schon zahlreiche Kursteilnehmer ihr Diplom zum Visagisten und Make-up-Artist erworben haben.  Meine TV-Karriere startete ich vor fünf Jahren. Seitdem stehe ich bei der Sendung »Volle Kanne« als Mode- und Make-up-Profi vor der Kamera.

Jungen Mädchen, die Visagistin werden möchten, rate ich, sich nicht auf die Beauty-Communities bei Youtube zu versteifen. Der Beruf eines Visagisten ist ein echtes Handwerk.  Wer Lust hat, kann gerne mal einen Schnuppertag in meiner Akademie absolvieren.

 

Mehr Infos zu Ute Märker und ihrer Visagisten-Akademie gibt es unter www.faceit.de.

 


 

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